Laura Bowler
Things are against us ua
Grace Williams
Penillion
Anna Clyne
This Midnight Hour
Laura Bowler, Performerin
GBSR Duo: George Barton (Percussionist), Siwan Rhys (Pianistin)
Jamie Phillips, Dirigent
Basel Sinfonietta
Konzerteinführung um 18.15 Uhr
Vier britische Komponistinnen aus unterschiedlichen Generationen und mit höchst diverser Stilistik: Der englische Dirigent Jamie Phillips vereint bei «Frauenstimmen/UK» energetische Frauenpower vom Feinsten. Das gilt allein schon für die jüngste Komponistin Laura Bowler. In den Medien als «provokatische, dreifach bedrohende Komponistin-Performerin» beschrieben, gilt sie in der Szene als «Rising Star». Sie arbeitet multidisziplinär, gesellschaftskritisch und in der Regel raumgreifend.
Bei den Donaueschinger Musiktagen 2024 sorgte das für Aufsehen. Für die Basel Sinfonietta hat Bowler ein neues Werk mit Schlagzeug, Klavier und Solo-Performance geschrieben, bei dem sie auch selber zu erleben ist. Dagegen ist Helen Grime auch als Oboistin aktiv. In «River», von Kent Nagano 2023 uraufgeführt, stellt sie zentrale Eigenschaften von Flüssen musikalisch dar: die Energie und Gewalt genauso wie die Ruhe und Kontemplation.
«Während sich das Stück weiterentwickelt, explodiert das Material und nimmt viele neue Richtungen ein.» Das gilt auch für Anna Clyne. In «This Midnight Hour» von 2015 vereinen sich geheimnisvolle Atmosphäre, schäumender Furor, schwärmerischer Lyrismus und vorwärtsdrängende Motorik. Das Werk reflektiert zwei Gedichte von Juan Ramón Mantecón und Charles Baudelaire.
Mit Grace Williams ist zudem eine 1977 verstorbene «Grande Dame» der zeitgenössischen Musik aus Wales vertreten. Heute ist sie zu Unrecht etwas vergessen, aber: Auch Benjamin Britten zählte seine Freundin zu den herausragenden Stimmen der Zeit. Ihre Musik lebt von Lyrismus und Deklamation. Mit «Penillion» von 1955 beginnt ihre reife Schaffensphase, in der Expressivität ausgesprochen eigen und walisisch im Kolorit.