Hamilton De Holanda & Andrea Motis

Viva Brasil

«Lady Jazz», «young trumpet prodigy», «fée trompette», die internationale Presse feiert die 1995 geborene Katalanin, die mit ihrer Kunst, ihrer Persönlichkeit und unzähligen Clubauftritten auch die junge Generation für den Jazz begeistert. Und das mit durchaus klassisch anmutenden, zumeist an Bossa Nova oder Samba orientierendem Jazz. Sie liebt und lebt den Jazz, sie ist ein Multitalent, sie komponiert, singt und spielt mehrere Instrumente. Bereits auf über einem Dutzend Alben hat sie ihre Talente demonstriert, entweder in gemeinsamen Projekten mit ihrem Lehrer und Mentor Joan Chamorro oder in von diesem geleiteten Bands. Als sie Quincy Jones, der von Haus selbst Trompeter ist, 2011 beim Festival de Castell de Peralada in Nordkatalonien mit der Jugendjazzband der Sant-Andreu-Musikhochschule hörte, war er so begeistert, dass er Andrea später beim Auftritt mit seinen Global Gumbo All Stars zu sich auf die Bühne holte. Schon vor einiger Zeit war für die junge Musikerin allerdings der Zeitpunkt gekommen, das Nest der Sant Andreu Jazz Band zu verlassen und ins Rampenlicht zu treten. So waren für ihre eigenen letzten Alben «Emocional Dance» und «Do Outro Lado Do Azul» bereits Jazzgrößen wie Perico Sambeat, Gil Goldstein, Warren Wolf, Scott Robinson und Joel Frahm, sowie Produzenten wie Jay Newland und Brian Bacchus (Norah Jones, Gregory Porter u.a.) an der Umsetzung beteiligt.

Hamilton de Holanda ist nicht nur ein Virtuose an der zehnsaitigen Mandoline. Er ist auch ein grossartiger Vermittler zwischen Tradition und Moderne der brasilianischen Musik. Besonders seine Begeisterung für den Choro, eine komplexe Instrumentalmusik, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand, zeigt das deutlich.Aber de Holanda verfolgt auch andere Spuren, beispielsweise die von Baden Powell und Hermeto Pascoal. Er hat schon etliche Male einen Latin Grammy gewonnen und veröffentlicht manchmal drei bis vier Alben in einem Jahr, zuletzt die CD «Samba de Chico». Vor Jahren hatte der 40-jährige Carioca (Einwohner Rio de Janeiros) den ECHO Jazzpreis 2016 gewonnen – vielleicht noch nicht der entscheidende, aber doch ein wichtiger Schritt, um diesen herausragenden brasilianischen Musiker mit seinem Trio in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz bekannter zu machen.Seit Baden Powells und Egberto Gismontis großen Erfolgen in Europa, die weit zurückliegen, klafft hierzulande eine große Wissenslücke, was brasilianische Gegenwartsmusik betrifft. Der Jazzmusiker Wayne Shorter sagte kürzlich in einem Interview, Hamilton de Holanda sei der Musiker, mit dem er unbedingt einmal spielen wolle.

23 April 2024
  • Dienstag
  • Beginn 20.00 h
  • Türöffnung 19.30 h
  • Musiksaal
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